Mit ‘Ketzern’ getaggte Beiträge

Kriminalgeschichte des Christentums von Karlheinz Deschner. Werke zur Religions- und Kirchenkritik. Buch-Tipp: Mit Gott und den Faschisten

Veröffentlicht: 10. April 2013 in Christentum
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Karlheinz Deschner
Kriminalgeschichte des Christentums
Die Frühzeit. Von den Ursprüngen im Alten Testament bis zum Tod des heiligen Augustinus (430)
Kriminalgeschichte des Christentums
„Es geht mir also um eine Geschichte der Handlungs- und Verhaltensformen der Christenheit, jenseits aller institutionellen und konfessionellen Schranken. Ich schreibe die Geschichte der unentwegten Verschränkung von sogenannter weltlicher und geistlicher Politik, samt den säkularisierten Folgen dieser Religion … Ich schreibe die Geschichte der klerikalen Kriminalität bei privater Bereicherung, beim Ämterschacher, beim frommen Betrug, im Wunder- und Reliquienkult, bei den verschiedensten Arten der Fälschungen etc., etc. Kurzum: Ich schreibe eine Geschichte des Verbrechens in der ganzen Breite des staatlichen, kirchlichen und gesellschaftlichen Lebens der Christenheit.“ (Karlheinz Deschner)

Die Frühzeit

Die Frühzeit

Bd. 1
Verlag: Rowohlt TB.
1996
6. Aufl.
Seitenzahl: 544
rororo Taschenbücher Nr.19969

Karlheinz Deschner
Kriminalgeschichte des Christentums
Die Spätantike. Von den katholischen Kinderkaisern bis zur Ausrottung der arianischen Wandalen und Ostgoten unter Justinian I. (527-565).
Kriminalgeschichte des Christentums
Die sprichwörtlichen „Zustände wie im alten Rom“ sind, das beweist Deschner in diesem Buch, charakteristisch für die Zustände in der römischen Kirche. Die spätantiken Grausamkeiten und Schurkereien christlicher Hirten und Herden werden bis heute von Kirchengeschichtlern vielfach beschönigt und verschwiegen. Die meisten „Laien“ halten solche Verbrechensanhäufung in den ersten christlichen Jahrhunderten zunächst für schlicht unmöglich, dann für Untaten einzelner. Der Schock dieses Buches wird jeden Leser davon überzeugen, daß diese Verbrechen keine verzeihlichen Fehler einer ansonsten heiligen Kirche waren, sondern Wesenszüge einer verstaatlichten Religion.
Bd. 2
Verlag: ROWOHLT TB.
2008
4. Aufl.
Ausstattung/Bilder: 677 S. 190 mm
rororo Taschenbücher Nr.60142

Karlheinz Deschner
Kriminalgeschichte des Christentums
Die Alte Kirche. Fälschung, Verdummung, Ausbeutung, Vernichtung
Kriminalgeschichte des Christentums
Anders als in den beiden ersten Bänden seiner „Kriminalgeschichte des Christentums“, die chronologisch darstellen, mustert Deschner in diesem dritten das antike Christentum in epochalen Längsschnitten systematisch nach bedeutsamen, bisher jedoch regelmäßig kaschierten Verbrechensschwerpunkten: das christliche Fälschungswesen, der Wunder- und Reliquienschwindel, die Wallfahrtswirtschaft, das bildungsfeindliche Erziehungsprogramm und die doppelzüngige Soziallehre bzw. die tatsächliche Sozialpolitik der Großkirche.
Bd. 3
Verlag: Rowohlt Tb.
2006
3. Aufl.
Ausstattung/Bilder: 713 S. 190 mm
rororo Taschenbücher Nr.60244

Karlheinz Deschner
Kriminalgeschichte des Christentums
Frühmittelalter. Von König Chlodwig I. (um 500) bis zum Tode Karls ‚des Großen‘ (814)
Kriminalgeschichte des Christentums
Mit dem Frühmittelalter setzt Karlheinz Deschner die „Kriminalgeschichte des Christentums“ fort: von der katholischen Taufe König Chlodwigs I., um 500 bis zum Tode Karls „des Großen“ 814. Diese ersten dreihundert Jahre des Frühmittelalters waren eine Zeit des turbulenten Aufbruchs und Umbruchs, aber auch des Fortwurstelns, eine Zeit, wild und blutbefleckt wie kaum eine, und doch weihrauchgeschwängert, in der das Abendland, Europa, Deutschland entstehen.

Frühmittelalter

Frühmittelalter

Bd. 4
Verlag: Rowohlt Tb.
2010
3. Aufl.
Ausstattung/Bilder: 616 S. 190 mm
rororo Taschenbücher Nr.60344

Karlheinz Deschner
Kriminalgeschichte des Christentums
9. und 10. Jahrhundert. Von Ludwig dem Frommen (814) bis zum Tode Ottos III. (1002)
Kriminalgeschichte des Christentums
Im hier dargestellten 9. und 10. Jahrhundert kommt es zu einer innigen Verfilzung kirchlicher und weltlicher Macht. Der Kaiser schafft sich ein Gegengewicht zu den stets neidischen Herzögen, indem er Bischöfe und Reichsäbte mit riesigen Ländereien aus dem Königsgut beschenkt und ihnen königliche Hoheitsrechte überträgt: hohe Gerichtsbarkeit sowie die hochprofitablen Markt-, Zoll- und Münzregalien. Geistliche Fürstentümer entstehen, üppiger als je zuvor blüht der Kriegsdienst des hohen Klerus. Unter den Ottonen ist die Reichskirche völlig militarisiert.
Bd. 5
Verlag: Rowohlt Tb.
2006
2. Aufl.
Ausstattung/Bilder: 672 S. 190 mm
rororo Taschenbücher Nr.60556

Karlheinz Deschner
Kriminalgeschichte des Christentums
Das 11. und 12. Jahrhundert
Kriminalgeschichte des Christentums
In diesem Band wird das Hochmittelalter thematisiert. Der folgenschwere Pontifikat Gregors VII., eines aggressiven „heiligen Satans“, führt im berüchtigten Investiturstreit zum Sieg des Heiligen Stuhls über den Kaiserthron. Deschner seziert außerdem – unbestechlich wie immer – die Aufhetzung zu den Kreuzzügen, den barbarischen Wendekreuzzug, die päpstliche Ostpolitik und die rasch wachsenden „Ketzer“-Bewegungen.
Bd. 6
Verlag: Rowohlt TB.
2001
Ausstattung/Bilder: 2001. 656 S. 190 mm
rororo Taschenbücher Nr.61131
Deutsch

Karlheinz Deschner
Das 13. und 14. Jahrhundert / Kriminalgeschichte des Christentums
Das 13. und 14. Jahrhundert/Kriminalgeschichte des Christentums
Das „Mittelalter“, sagt Nietzsche, „ist die Zeit der größten Leidenschaften“. Wie diese Leidenschaften sich austobten im 13. und 14. Jahrhundert, zeigt Karlheinz Deschner im 7. Band seiner Kriminalgeschichte des Christentums über das Spätmittelalter. Am Anfang steht der Staufer Kaiser Heinrich VI., der von 1190 bis 1197 regierte und das dominium mundi, die Weltherrschaft, beanspruchte – auch ohne Absegnung durch den Papst. Am Ende der Epoche steht Kaiser Ludwig IV. der Bayer, der das Heilige Römische Reich bis 1347 regierte. Mächtigster Gegenspieler des Imperiums während dieser beiden Jahrhunderte war Papst Gregor IX. (1227 bis 1241), der vom Kaiser sein angemaßtes Recht auf immer neue Kreuzzüge einforderte und im Inneren für Staatssicherheit sorgte durch Einführung der Inquisition. Deschners akribische, hieb- und stichfeste Beweisführung anhand von Zeugnissen, die sonst verschwiegen oder geschönt werden, enthüllt das allerchristlichste Mittelalter als Hoch-Zeit skrupelloser Machttechniker auf Europas Thronen und auf dem Heiligen Stuhl.
Kriminalgeschichte des Christentums
Bd. 7
Verlag: ROWOHLT, REINBEK
2002
Ausstattung/Bilder: 2002. 574 S.
Seitenzahl: 576

Karlheinz Deschner
Kriminalgeschichte des Christentums
Das 15. und 16. Jahrhundert. Vom Exil der Päpste in Avignon bis zum Augsburger Religionsfrieden
Kriminalgeschichte des Christentums
Deschners Ermittlungen gegen die Kirche führen uns ins 15. Jahrhundert, in dem sich gleich drei Päpste mit Waffengewalt bekämpfen. Auch die innerchristliche Opposition und die Reformation bringen nicht die Revolution in der Kirche: Die Verfolgung von Hexen, Ketzern und Juden wird noch fanatischer, die Landbevölkerung wird ausgesaugt und gequält. Spannender als ein Krimi…
Bd. 8
Verlag: Rowohlt Tb.
2006
Ausstattung/Bilder: 2006. 528 S.
Seitenzahl: 528
rororo Taschenbücher Nr.61670

Karlheinz Deschner
Kriminalgeschichte des Christentums
Mitte des 16. bis Anfang des 18. Jahrhunderts. Vom Völkermord in der Neuen Welt bis zum Beginn der Aufklärung
Kriminalgeschichte des Christentums
Mitte des 16. Jahrhunderts feiert die Kirche die völkermörderische Eroberung Lateinamerikas. In Europa liegen fast alle christlichen Mächte im Krieg. Die Hexenverfolgungen streben dem Höhepunkt zu; der Jesuitenorden wird zum Hauptakteur der Gegenreformation. Dieser Band schließt mit den Katastrophen des 17. Jahrhunderts: dem Dreißigjährigen Krieg, dem bald ein zweiter folgt.
Bd. 9
Verlag: Rowohlt Tb.
2010
Ausstattung/Bilder: 2010. 459 S. 190 mm
Seitenzahl: 459
rororo Taschenbücher Nr.62443

Deschner, Karlheinz Deschner, Karlheinz
18. Jahrhundert und Ausblick auf die Folgezeit
Könige von Gottes Gnaden und Niedergang des Papsttums
18. Jahrhundert und Ausblick auf die Folgezeit
„Gott geht in den Schuhen des Teufels. Dieser Gedanke bestimmte meine Arbeit, mein Leben“, schreibt Karlheinz Deschner im Nachwort zum ersten Band der „Kriminalgeschichte des Christentums“, der 1986 erscheint. Inspiriert von diesem Bild, hatte Deschner dem Rowohlt Verlag die Kriminalgeschichte schon 1970 angeboten: 320 Seiten, die 1973 erscheinen sollten. Es sollte daraus aber etwas sehr viel Größeres werden: ein monumentales Werk, auf zehn Bände angelegt. Und jetzt, mehr als ein Vierteljahrhundert nach Erscheinen des ersten Bandes, ist es abgeschlossen. Von der heidnischen und antisemitischen Vorgeschichte des Christentums über die alte Kirche zu den Kreuzzügen; von der Hexenjagd im Mittelalter über den Völkermord in Lateinamerika bis zur schließlichen Trennung von Kirche und Staat präsentiert Deschners Opus magnum auf 6000 Seiten eine einzigartige Forschungsarbeit. Brillant geschrieben, breiten diese zehn Bände in intensivem Quellenstudium erhobene Fakten aus, die selbst von den Gegnern Deschners nicht bestritten werden. Band 10 wendet sich dem Niedergang des Papsttums und der allmählichen Trennung von Kirche und Staat zu, in deren Vorgeschichte in fortwährenden Konflikten abermals Ströme von Blut vergossen werden, so beim Kampf christlicher und weltlicher Mächte um Skandinavien oder in den Schlachten des Prinzen Eugen weiter im Süden, dem goldgierigen „Bewahrer der Christenheit“. Auch dieser Band bekräftigt mit seiner Detailfreude, Exaktheit und kritischen Schärfe, dass der vielfach preisgekrönte Autor zu Recht als der „wohl kompromissloseste Denker im deutschsprachigen Raum“ (Die Weltwoche) gilt und als der bedeutendste Kirchenkritiker der Gegenwart.
Kriminalgeschichte des Christentums

18. Jahrhundert und Ausblick auf die Folgezeit

18. Jahrhundert und Ausblick auf die Folgezeit

Bd. 10
Verlag: Rowohlt, Reinbek
2013
Ausstattung/Bilder: 2013. 319 S.
Seitenzahl: 319

wikipedia: Karlheinz Deschner (* 23. Mai 1924 in Bamberg; eigentlich Karl Heinrich Leopold Deschner) ist ein deutscher Schriftsteller und Religions- und Kirchenkritiker. Zu seinen Werken zählen Abermals krähte der Hahn (1962) und die 2013 mit dem zehnten Band fertiggestellte Kriminalgeschichte des Christentums.

Karlheinz Deschner wuchs als Sohn eines katholischen Vaters und einer später zur katholischen Kirche konvertierten protestantischen Mutter auf. Er besuchte die Grundschule in Trossenfurt, dann das Franziskanerseminar in Dettelbach (wobei er zeitweise im Franziskanerkloster logierte) und zuletzt das Gymnasium als Internatsschüler bei Karmelitern und Englischen Fräulein in Bamberg, wo er 1942 das Abitur ablegte.

Nach seinem Dienst als Soldat im Zweiten Weltkrieg studierte er 1946/47 an der Philosophisch-theologischen Hochschule in Bamberg, schließlich von 1947 bis 1951 an der Universität Würzburg. Er hörte unter anderem Vorlesungen über Literaturwissenschaft, Rechtswissenschaften, Philosophie, Theologie und Geschichte. 1951 wurde er mit der Arbeit Lenaus metaphysische Verzweiflung und ihr lyrischer Ausdruck promoviert.

Er heiratete 1951 seine Lebensgefährtin, die geschiedene Elfi Tuch. Aus dieser Ehe gingen die Kinder Katja, Bärbel und der 1984 verstorbene Thomas hervor. Die katholische Kirche stellte öffentlich die Exkommunikation des Ehepaars wegen ihrer ungültigen Verbindung fest. Diese wurde vom damaligen Bischof von Würzburg Julius Döpfner ausgesprochen. Deschner hatte bis dahin nichts Kirchen- oder Religionskritisches publiziert. Er betrieb Anfang der 1950er Jahre intensive literarische Studien. Die Philosophen Friedrich Nietzsche, Immanuel Kant und Arthur Schopenhauer prägten sein Denken.

Im Jahr 1956 veröffentlichte Deschner im Alter von 32 Jahren mit dem Roman Die Nacht steht um mein Haus sein erstes Buch. Im Folgejahr präsentierte er das Buch Was halten Sie vom Christentum? (1957), in dem er Beiträge von Zeitgenossen wie Hermann Kesten, Heinrich Böll, Arno Schmidt, Max Brod, Arnold Zweig und anderen zusammenfasste und das als sein erstes kirchenkritisches Werk gilt.

Noch im gleichen Jahr erschien der literaturkritische Band Kitsch, Konvention und Kunst (1957), im Jahr 1958 dann der Roman Florenz ohne Sonne. Das Buch Abermals krähte der Hahn, das 1962 erschien, wird seitdem von Kirchenkritikern als fundiertes Standardwerk betrachtet. 1986 erschien bei Rowohlt der erste Band der auf zehn Bände angelegten Kriminalgeschichte des Christentums.

Dank privater Förderung durch Herbert Steffen, Alfred Schwarz und andere konnte Deschner sich ohne größere materielle Sorgen der Vollendung seines Hauptwerkes (Kriminalgeschichte des Christentums, bis 2013 sind zehn Bände erschienen) widmen. Seit 1988 wurde Deschner auch zunehmend öffentliche Anerkennung zuteil, die sich in Preisen und Auszeichnungen ausdrückte.

Deschner ist überzeugter Vegetarier und hat mehrmals in Interviews gesagt, wenn er noch einmal leben könnte, dann würde er seine Kraft einer noch hoffnungsloseren Thematik widmen als der Bekämpfung des Christentums – dem Tier. Wiederum würde er sich schreibend betätigen, auch wenn seine Bücher nicht wie jetzt Millionen Leser erreichten. Doch sie stünden im Dienst einer noch notwendigeren Sache, nach seiner Überzeugung der notwendigsten überhaupt:
„Wer die Kirche verlässt: ein Lichtblick für mich; wer kein Tier mehr isst: mein Bruder.“

Karlheinz Deschner lebt seit vielen Jahren im katholisch geprägten Haßfurt am Main, einer Kleinstadt im ländlichen Unterfranken.

Preise und Auszeichnungen

1988 wurde Karlheinz Deschner für sein aufklärerisches Engagement und für sein literarisches Werk, nach Wolfgang Koeppen, Hans Wollschläger, Peter Rühmkorf, mit dem Arno-Schmidt-Preis ausgezeichnet. Im Juni 1993 erhielt er – nach Walter Jens, Dieter Hildebrandt, Gerhard Zwerenz und Robert Jungk – den Alternativen Büchnerpreis und im Juli 1993 – nach Andrej Sacharow und Alexander Dubcek – als erster Deutscher den International Humanist Award der Internationalen Humanistischen und Ethischen Union (International Humanist and Ethical Union). Zudem wurde Deschner im September 2001 mit dem Erwin-Fischer-Preis des Internationalen Bundes der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) und im November dem Ludwig-Feuerbach-Preis des Bundes für Geistesfreiheit Augsburg ausgezeichnet.

2004 wurde Deschner mit dem Wolfram-von-Eschenbach-Preis des Bezirks Mittelfranken für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Die Laudatio hielt der Literaturwissenschaftler Karl Corino. 2006 bekam er den Premio letterario Giordano Bruno, Mailand.

Im Jahre 2006 wurde Deschner zum Mitglied der Serbischen Akademie der Wissenschaften und Künste (Abteilung für Geschichtswissenschaft) gewählt. Im Jahr 2004 gab die Giordano Bruno Stiftung die Einrichtung eines nach dem Autor benannten Deschner-Preises bekannt, der Personen oder Organisationen verliehen werden soll, „die in besonderem Maße zur Stärkung des säkularen, wissenschaftlichen und humanistischen Denkens und Handelns beitragen“. Erster Träger dieses Deschner-Preises (2007) war der britische Evolutionsbiologe Richard Dawkins (Oxford).

Rezeption

Viele Werke des Autors hatten in der Fachwelt ein lebhaftes Echo. Das rührte zum einen daher, dass seine Ideen oft der herrschenden Lehre bzw. Meinung widersprachen. Zum anderen veröffentlichte er seine Werke oft als Taschenbuch oder als Taschenbuch-Reihe in großer Auflage, richtete sich also an das breite Publikum. Schließlich waren viele seiner Werke eher umgangssprachlich formuliert und hielten mit Kritik an bestehenden Autoritäten nicht zurück. Mitunter hatten sie prägnant formulierte Titel wie beispielsweise Mit Gott und den Faschisten, Kirche des Un-Heils oder Ein Papst reist zum Tatort.

Bereits Karlheinz Deschners Roman Die Nacht steht um mein Haus (1956) erregte Aufsehen, das sich ein Jahr später bei Erscheinen der Streitschrift Kitsch, Konvention und Kunst zum Skandal steigerte, weil er damals unbekannte Autoren lobte und zugleich damals beliebte dichterische Werke heftig angriff.

Seit 1958 veröffentlicht Karlheinz Deschner überwiegend Werke zur Religions- und Kirchenkritik. Seitdem gibt es von einigen namhaften theologischen Autoren ablehnende, von anderen zustimmende Kritik.

Ablehnung

Ablehnung fand vor allem die 1986 begonnene Reihe Kriminalgeschichte des Christentums; auch kirchenkritische Vertreter des Christentums, unter ihnen der Tübinger Theologe und Kritiker der katholischen Kirche Hans Küng, lehnten Deschners grundsätzliche Kritik ab. 1994 erschien ein Sammelband unter dem Titel Kriminalisierung des Christentums? mit 23 Stellungnahmen von Kirchenhistorikern und anderen Wissenschaftlern verschiedener Konfession zur Kriminalgeschichte. Deschner antwortete auf diese Stellungnahmen in Form einer Replik im 5. Band seiner Kriminalgeschichte, wobei er detailliert allerdings nur auf eine der Stellungnahmen eingeht.

Deschner beschrieb einmal seine Motivation zum Schreiben so:

„Ich schreibe aus Feindschaft. Denn die Geschichte derer, die ich beschreibe, hat mich zu ihrem Feind gemacht“.

Dazu sagte der emeritierte Professor für Kirchengeschichte an der Universität Bamberg, Georg Denzler, der selbst mit kirchenkritischen Texten hervorgetreten ist: „Eine solche Motivation kann niemals die Basis für eine ernst zu nehmende Geschichtsschreibung sein.“ In einer Stellungnahme anlässlich von Deschners 80. Geburtstag benannte Denzler folgende Einwände seiner Wissenschaftlerkollegen: „Er (Deschner) kennt kein Quellenstudium, er trifft eine höchst einseitige Literaturauswahl, interpretiert gedruckte Quellen ohne Berücksichtigung des Zusammenhangs, nimmt Einzelereignisse für das Ganze und täuscht einen gelehrten Anmerkungsapparat vor, bei dem oft nicht zu kontrollieren ist, was behauptet wird.“ An anderer Stelle urteilt er, Deschner sei „der kenntnisreichste unter den advocati diaboli“, doch mangele es ihm an historischem Denken und historischem Urteilen:

In letzter Zeit nannte Hubertus Mynarek, allerdings im positiven Kontext seiner Würdigung, den Kirchenkritiker einen Kompilator, „dessen Werke eine fundamentale Abhängigkeit von den Forschungsresultaten der historisch-kritisch arbeitenden Theologen aufweisen“. Joachim Kahl zeigt sich über zahlreiche Aphorismen Deschners erschrocken, worin er ein Menschenbild als „hämisch herabsetzend, fatalistisch, voll Sehnsucht nach Tod und Tötung“ zu erkennen glaubt. Auf Kahls Kritik von Deschners Aphoristik, wieder abgedruckt in „Aufklärung ist Ärgernis …“: Karlheinz Deschner Leben – Werk – Wirkung, repliziert Gabriele Röwer im selben Band detailliert; sie moniert, unter Einbeziehung zahlreicher Stimmen der Weltliteratur, Kahls mangelndes Verständnis für das Wesen des Aphorismus wie auch seine Ausklammerung eines der eigenen Deutung widersprechenden Großteils der Deschnerschen Aphorismen.

Armin Pfahl-Traughber kritisiert an Deschners Buch Der Moloch, dass es teilweise auf gefälschten Quellen und rechtsradikaler Verschwörungsliteratur beruhe, an einen „Stammtisch-Diskurs“ erinnere und stellenweise suggeriere, dass „die US-Amerikaner schlimmer als die Nationalsozialisten waren“.

Zustimmung

Zu Deschners Buch Abermals krähte der Hahn schrieb der evangelische Theologe Hans Conzelmann: „Deschner hat sich informiert. Er wird sich auf nichts einlassen als: Information.“

Zum gleichen Buch schrieb der katholische Theologe Richard Völkl: „Vor allem aber beweist der Autor an Hand einer immensen Quellen- und Literaturverwertung, was er sagt.“

Der Philosoph und Literaturwissenschaftler Ludger Lütkehaus nannte es „das Verdienst Deschners, auf die Gewalttätigkeit des Christentums hingewiesen zu haben“. Wer der von Deschner „gnadenlos nachgezeichneten Blutspur“ von Christen folge, werde sich des Gesamteindrucks kaum erwehren können: „Was hat die Geschichte des Christentums, der Christentümer aus der Liebesreligion des Anfangs gemacht!“

Beeindruckt von der Kriminalgeschichte des Christentums zeigte sich der katholische Theologe Adolf Holl: „Wie furchtbar der Glaubenseifer sein kann, ist in der ‚Kriminalgeschichte des Christentums’ nachzulesen. Nach der Lektüre wirken all die Päpste, Kardinäle, Bischöfe und Äbte, Theologen, Nonnen, Mönche und Priester von den ersten Anfängen der Kirche bis in die katholische Gegenwart wie eine Bande von Gangstern, deren verbrecherische Machenschaften sich hinter Weihrauchwolken verbergen.“

Die Theologin Uta Ranke-Heinemann schrieb in ihrem Buch Nein und Amen. Mein Abschied vom traditionellen Christentum: „Der europäische Bürger, den beim Begriff ‚Christliches Abendland‘ satte Selbstzufriedenheit zu befallen pflegt, weil ‚Christliches Abendland‘ in seinen Ohren nach frommer Rechtschaffenheit klingt, sieht nach der Lektüre von Deschner seine Suppe voller Haare. Christliche Unwissenheit und Arroganz werden durch Deschner empfindlich gestört“.

In der Frankfurter Rundschau schrieb der Journalist Arno Widmann zur Kriminalgeschichte des Christentums: „Es gibt Sätze in diesem Buch, die möchte man auswendig lernen, um niemals zu vergessen, welches die Grundlagen der Welt sind, in der wir leben.“ Dazu in der gedruckten Ausgabe die zweite Überschrift: „Karlheinz Deschners ‚Kriminalgeschichte des Christentums‘ zeigt uns, wie wir sind.“

Offizielle Website mit vielen Informationen zum Autor und Forum
Die haßerfüllten Augen des Herrn Deschner. Film aus dem Jahr 1998 von Ricarda Hinz und Jacques Tilly, herausgegeben vom Humanistischen Verband Deutschlands, in 7 Teilen auf Youtube

Mit Gott und den Faschisten

Mit Gott und den Faschisten

Karlheinz Deschner
Mit Gott und den Faschisten
Der Vatikan im Bunde mit Mussolini, Franco, Hitler und Paveli
Weshalb – nach fast 50 Jahren – eine Neuauflage von Karlheinz Deschners Werk ›Mit Gott und den Faschisten‹? Weil es sehr aktuell ist. Weil es völlig zu Unrecht Gefahr läuft, in Vergessenheit zu geraten. Weil es einen Verdrängungsprozeß, nein, die gezielte Desinformations-Politik des Vatikan stört. Es erinnert an die Kollaboration des Vatikan nicht nur mit Hitler, dem wohl größten Verbrecher aller Zeiten, sondern auch mit Mussolini, Franco und dem wenig bekannten Pavelic, Faschistenführer in Kroatien und zusammen mit Kardinal Stepinac verantwortlich für das Konzentrations- und Vernichtungslager Jasenovac, über dessen Existenz heute nur noch wenige Bescheid wissen…
Verlag: Ahriman-Verlag
2013
Ausstattung/Bilder: 2012. 247 S. 240 mm
Seitenzahl: 227
Unerwünschte Bücher zur Kirchengeschichte Bd.14
Deutsch